London Reisebericht - auf den Spuren von Königen, Detektiven und Außerirdischen (Teil 2)

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Meine London-Reise führte mich zwischen den üblichen Touristen-Attraktionen auch immer wieder zu etwas spezielleren Zielen, die ich mir als Sherlock- und Doctor Who-Fan nicht entgehen lassen konnte.

Auf den Spuren von Sherlock Holmes

Die berühmte Baker Street ist eine relativ große, vielbefahrene Straße, die nur wenig Sherlock Holmes Flair aufzuweisen hat. Hier befindet sich jedoch das Sherlock Holmes Museum (nicht in Nummer 221B, aber fast), das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Bevor man sich in der Schlange anstellt und auf den Einlass ins Haus wartet, sollte man im Museumsshop Eintrittskarten kaufen, sonst wartet man umsonst. Das Museum ist ein ziemlich detailgetreuer Nachbau von Sherlock Holmes Wohnung wie sie vielleicht ausgesehen hätte, hätte der Detektiv wirklich gelebt. In dem sehr schmalen Haus führt eine ähnlich schmale Treppe die Besucher durch die drei Stockwerke. Damit es nicht zu voll wird und man alles in Ruhe bewundern kann, werden immer nur sehr wenige Personen auf einmal in das Haus gelassen. Die Wohnung ist mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet. Sie enthält die Arbeitsplätze von Holmes und Watson, aber auch viele Vitrinen mit Kuriositäten, die die beiden im Lauf ihrer Karriere angesammelt haben. Wer die Originalgeschichten kennt, wird viele Gegenstände wiedererkennen. Aber auch wer mit Holmes' Abenteuern nicht so vertraut ist, erhält einen interessanten Einblick in das Leben in seiner Epoche.

Auch der Museumsshop ist einen Besuch wert. Der gemütlich eingerichtete Laden verkauft nahezu alles, was irgendwie mit Sherlock Holmes zu tun hat. Natürlich Bücher, aber auch Lesezeichen, Buchstützen, Kartenspiele, Puzzles, Mützen und vieles mehr. Das ist alles nicht ganz billig, aber die eine oder andere bezahlbare Kleinigkeit als Erinnerungsstück wird sich sicher finden lassen. Bei mir war es ein schickes ledernes Lesezeichen mit Holmes-Zitat.

Als großer Fan der neuen "Sherlock"-Serie des BBC musste ich natürlich auch die imaginäre Baker Street besichtigen, in der Martin Freeman und Benedict Cumberbatch in der Serie wohnen. Der Fußweg von der Original-Baker Street ist relativ weit, man kann aber die schöne Route durch den Regent's Park wählen und einen kleinen Spaziergang daraus machen. Der vertraute Anblick der Tür mit dem schicken Klopfer (leider mit falscher Hausnummer) und dem kleinen Sandwich-Cafe nebenan lässt Fan-Herzen höher schlagen. :)

 

Ein Paradies für Doctor Who Fans

Doctor Who feiert bekanntlich ja dieses Jahr sein 50jähriges-Jubiläum, wodurch die englische Kultserie vermutlich noch präsenter in den Läden und auf den Straßen Londons war als üblich. Während die Serie in Deutschland ja eher ein Geheimtipp ist, den nur Genre-Insider kennen, war sie in London allgegenwärtig. Von den Geschäften hat es mir besonders der Forbidden Planet angetan, ein riesiger Laden für Nerds, Geeks, Fantasy- und SciFi-Fans. Es gibt dort auf mehreren Ebenen diverses Merchandise, Poster, T-Shirts, Sammelfiguren sowie große Buch-, Comic- und DVD-Abteillungen. Für Doctor Who gab es allein in der Buch-Abteilung vier eigene Regale, aber auch sonst war der Laden büchertechnisch gerade was Fantasy angeht sehr gut sortiert. Hier macht der Besuch selbst Spaß, wenn man nur zum Stöbern und Staunen kommt und gar nichts mitnimmt. Ich hab dann am letzten Reisetag aber doch noch eine größere Auswahl Bücher und ein paar Classic-Doctor-Who-DVDs gekauft. Die sind dort ähnlich preiswert wie auf AmazonUK und deutlich günstiger als im Doctor Who Shop.

Den Doctor Who-Shop sollte man als "Whovian" natürlich trotzdem besuchen, allein um die Tatsache zu würdigen, dass es tatsächlich einen Laden gibt, der einzig und allein Doctor Who-Zeugs verkauft. Die Fahrt zum Shop ist vom Zentrum aus relativ weit, lohnt sich aber auf jeden Fall. Man lernt dadurch London auch abseits der großen Touristenattraktionen ein wenig kennen. Der Laden liegt in einer alten Arbeitersiedlung, unterwegs kommt man am Stadion von Westham United vorbei, was für den einen oder anderen vielleicht auch schon ganz interessant ist. Der Shop selbst ist dann eher klein und hat eine sehr familiäre Atmosphäre. Die Verkäufer sind sehr nett und hilfsbereit, lassen einen aber auch in Ruhe stöbern, denn es gibt hier auf kleinem Raum wirklich viel zu sehen. Im Laden stehen ein Dalek und eine Tardis in Lebensgröße, beides echte Filmrequisiten. Es gibt wohl auch noch ein kleines Museum im Hinterzimmer, für das man aber Eintritt zahlen muss. Die Auswahl im Who-Shop ist kleiner als im Forbidden-Planet, aber exklusiver. Hier gibt es auch richtig teure Sammlerstücke, außerdem wurden viele Sachen von den Serienstars persönlich signiert. Überall hängen Fotos von den Besuchen der Schauspieler im Laden. Auch findet man hier nicht nur die aktuellsten Fan-Artikel, sondern viel Material zu den älteren Doktoren. Ich habe noch ein paar Poster mitgenommen, die jetzt mein Zimmer schmücken.


Unser Doctor Who-Ausflug wurde abgerundet von einem kurzen Foto-Shooting bei der Tardis am Earl's Court. Sie steht da direkt am U-Bahn-Ausgang und wurde dort angeblich vom Doctor vergessen. Es könnte sich theoretisch aber natürlich auch um eine echte alte Polizeinotrufzelle handeln.

 



Ich bin mit vielen buntgemischten Eindrücken aus London zurückgekommen und bin immer noch dabei alles zu verarbeiten. Dabei gibt es auch noch so vieles was ich noch nicht gesehen habe. London hat mir sehr, sehr gut gefallen und konkurriert jetzt mit Stockholm (was überhaupt nicht vergleichbar ist) um den Titel meiner Lieblingsstadt. Ich werde sicher in den nächsten Jahren noch das eine oder andere Mal in die britische Metropole zurückkehren.

-> In Teil 1 des Reiseberichts habe ich über die "Standard-Sehenswürdigkeiten" und Londoner Buchläden erzählt.

Warst du auch schon mal in London oder würdest gerne mal hinreisen? Was ist deine Lieblingsstadt?

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