London Reisebericht - auf den Spuren von Königen, Detektiven und Außerirdischen (Teil 1)
Mein London-Urlaub ist jetzt schon eine Weile her. Ich war im März bei eisiger Kälte. Weil ich noch nicht darüber geschrieben habe und gerade Reisezeit ist, reiche ich meinen kleinen Urlaubsbericht hier nach. Damit es nicht zuviel wird und ich noch ein paar Fotos einbauen kann, habe ich den Bericht zweigeteilt.
Mit der Bahn nach London
Ich bin tatsächlich nicht geflogen, sondern habe mir acht Stunden Bahnfahrt gegönnt. Die ganze Reise hat trotz mehrfachen Umsteigens wunderbar geklappt. Das Einchecken in den Eurostar läuft außerdem sehr, sehr ähnlich ab wie die Prozedur am Flughafen. :)
Zum Zeitvertreib gab's unterwegs selbstgebackene Mohntaschen, leckeren Nudelsalat mit Brezen und dazu das Hörbuch "Die Flüsse von London" zur Einstimmung. Ist ziemlich cool, wenn man die ganzen Orte, von denen man gerade gehört hat, dann sofort besichtigen kann.
Die Standard-Touristen-Tour
Es war mein erstes Mal in London, d.h. wir haben auch ziemlich viel Standard-Programm gemacht. Gleich am ersten Tag waren wir bei Madame Tussauds, was ziemlich interessant war, auch wenn ich mir das Ganze irgendwie viel größer vorgestellt hatte. Für den zweiten Tag haben wir uns ein 24h Ticket für die Hopp on-Hopp off Sightseeing-Busse der "Original Tour" gekauft. Das kann ich nur empfehlen. Es gibt drei verschiedene große Routen, mit denen man sehr weit in der Stadt herumkommt. Im Sommer kann man auf dem offenen Deck sitzen, im Winter freut man sich für eine Weile dem kalten Wind entkommen zu sein. Dazu gibt's interessante Kommentare vom Band oder wenn man Glück hat in einigen Bussen sogar einen echten Reiseführer. London hat mich sehr beeindruckt. Alles ist so groß und schnell. Mir kam es aber trotzdem nicht zu hektisch vor, eher wie ein gut organisierter Ameisenhaufen. :) Es war außerdem ein tolles Gefühl, die ganzen Plätze und Gebäude, die man aus diversen Serien und Büchern schon in-und-auswendig kennt, endlich mal wirklich zu sehen. Natürlich haben wir auf den Spuren von Peter Grant ("Die Flüsse von London") dann auch den Markt in Covent Garden besucht, es gibt einige sehr putzige Geschäfte dort (u.a. einen Mumin-Laden!). Wir haben vor der Kirche Ausschau gehalten, aber leider keinen Geist getroffen.
Das zweite teure Sightseeing-Event, das wir uns neben Madame Tussauds gegönnt haben, war der Tower of London. Es war der gefühlt kälteste Tag des Jahres, aber ein sehr, sehr lohnenswertes Erlebnis. Mir war gar nicht bewusst, wie viel es dort außer den Kronjuwelen noch zu sehen gibt. Die ganze Burganlage an sich ist schon super schön und wir haben eine sehr interessante Führung mitgemacht. Wer sich wie ich für englische Geschichte interessiert und auch gerne entsprechende Romane liest (Rebecca Gablé lässt grüßen), wird hier auf viele alte Bekannte treffen. Neben den berühmten Raben finden sich viele verschiedene Museen auf dem Gelände. Man kann sich über die Geschichte der Burg oder über Waffen und Rüstungen der alten Könige informieren oder Nachforschungen zum mysteriösen Prinzenmord anstellen, der hier angeblich geschehen sein soll. Es gibt hier so viel zu entdecken, dass man mühelos einen ganzen Tag hier verbringen könnte. Wir mussten damals jedoch noch weiter und ein paar obligatorische Fotos vom Parlament und dem Elizabeth Tower, der ja nicht Big Ben heißt, machen.
London für Bücherfreunde
Da meine Reisebegleitung glücklicherweise genauso bücherverliebt ist wie ich, haben wir unterwegs beinahe jeden Buchladen unsicher gemacht, an dem wir vorbei gekommen sind - und davon gibt es in London viele. Oft findet man auch eine Art "Buch-Discounter", wo alles heruntergesetzt ist und bunte Aufkleber auf die vielen kleinen Preise hinweisen. Wir konnten uns mit dem Kaufen aber erstaunlich gut zurückhalten.
In einem Reiseführer (ich weiß nicht mehr in welchem) wurde uns "Daunt Books" empfohlen, der angeblich schönste Bücherladen der Welt. Man kann von Madame Tussauds aus bequem zu Fuß hinlaufen und der Laden ist wirklich ziemlich schön (siehe Foto). Ob es die schönste Buchhandlung der Welt ist, wage ich mal zu bezweifeln, aber das ist natürlich auch Geschmackssache. Interessant und innovativ fand ich hier aber die Sortierung der Bücher. Die Regale waren nicht nach Genres unterteilt, sondern nach Ländern und Weltregionen, so dass beispielweise im "Italien"-Regal neben diversen Kochbüchern und Reiseführern auch Romane italienischer Autoren und Romane, die in Italien spielen zu finden waren. Eine für mich ganz neue Art Bücher zu entdecken.
London hat ja sogar eine eigene Bücherstraße, die Charing Cross Road, die natürlich "zufällig" auch auf unserer Reiseroute lag. Auch in der größten Buchhandlung Europas haben wir vorbeigeschaut. Dort gibt es tatsächlich eine riesige, ziemlich gut sortierte Buchauswahl und auch diverse Aktionsangebote, die zum Kauf verleiten. Doch auch hier konnte ich mich noch zurückhalten. Ich wurde dann erst in der Buchabteilung des Forbidden Planet schwach, aber dazu mehr in Teil 2 des Reiseberichts.
in Teil 2 folgt: London für Geeks - Auf den Spuren von Sherlock Holmes und Doctor Who
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