Bartimäus: Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud

Reihe: 
 (Band 1)

Originaltitel: 
Bartimäus: The Amulet of Samarkand
Verlag: 
Blanvalet
Erscheinungsjahr: 
2007
ISBN: 
978-3442367627
Seiten: 
544

Bartimäus, ein jahrtausendealter und (zumindest nach eigenen Angaben) sehr mächtiger Dschinn wird nach langer Zeit wieder von einem Zauberer beschworen. Der Dschinn findet sich in London wieder und sieht sofort, dass sein Beschwörer Nathanael nur ein sehr kleiner, junger und dummer Zauberer ist. Er ist überrascht, dass der Junge tatsächlich einen richtigen Auftrag für ihn hat. Bartimäus soll das Amulett von Samarkand stehlen. Er ahnt nicht, welch dunkle Machenschaften er damit aufdecken wird und in welch große Gefahr er und Nathanael dadurch geraten werden.

Der Besitzer des Amuletts, Simon Lovelace, hat es selbst unrechtmäßig erworben und wollte es für seine finsteren Pläne nutzen. Der erst zwölfjährige Nathanael hat offiziell noch gar nicht gelernt, wie man Beschwörungen ausführt. Trotz seiner jungen Jahre hat er jedoch eine Rechnung mit Lovelace offen und will nun mit Bartimäus Hilfe die Pläne Lovelaces aufdecken und den Zauberer bloßstellen. Doch dieser setzt alle Hebel in Bewegung, um das Amulett zurückzubekommen. Bald wird Bartimäus auf allen sieben sichtbaren und unsichtbaren Ebenen von Suchkugeln, Kobolden und Schlimmerem verfolgt...

Das Buch wird abwechselnd aus Bartimäus' und Nathanaels Sicht erzählt. Nathanaels Perspektive startet mit Rückblenden, die seinen Werdegang als Zauberer erzählen, seinen Hass gegenüber Lovelace erklären und dem Leser die Zaubererwelt von London vorstellen. Der Großteil der Geschichte wird jedoch von Bartimäus als Ich-Erzähler bestritten. Der Dämon, der nicht Dämon genannt werden will, berichtet mit viel Selbstvertrauen von seinen aktuellen und vergangenen Abenteuern und spart nicht mit Ironie und schwarzem Humor. In Fußnoten streut er zusätzliche Anekdoten oder kurze Erklärungen und Kommentare ein, da menschliche Leser leider nicht wie er sieben Texte übereinander lesen können. Es macht viel Spaß seiner Erzählung zu folgen.

Die Geschichte um das Amulett von Samarkand ist jedoch weniger lustig als vielmehr hochspannend und dramatisch. Nach und nach offenbart sich, in welch große Verschwörung Bartimäus und Nathanael versehentlich hineingeschlittert sind und schon bald sehen sie sich Gefahren gegenüber gegen die Bartimäus' flotte Sprüche allein nichts ausrichten können. Jonathan Stroud spinnt seine Story mit viel Geschick und viel Tempo. Das Buch ist ein echter "Pageturner", den nicht nur junge Leser gierig verschlingen werden.

Auch das Setting der Reihe ist interessant. Die Grundidee, dass Zauberer mitten unter uns leben, erinnert natürlich unweigerlich ein wenig an Harry Potter. Die Umsetzung ist jedoch eine ganz andere. Hier leben die Zauberer nicht im Verborgenen, sondern herrschen über die "Gewöhnlichen". Und das mit einer selbstverständlichen Arroganz, die viel Raum für Spannungen bietet. Es regt sich bereits erster Widerstand gegen die Zauberherrschaft. Man darf gespannt sein, was die kommenden Bände in dieser Hinsicht noch bringen werden.

Bartimäus' abenteuerliche Geschichte wird mit viel Witz und Ironie erzählt. Es macht großen Spaß den Dschinn auf seiner spannenden Mission durch London zu begleiten und die Besonderheiten der Zaubererwelt kennenzulernen. Ein sehr empfehlenswerter fantastischer Roman für junge und junggebliebene Leser.

Mein Fazit:

Information zur Reihe:

Bartimäus

Die höchst unterhaltsamen Abenteuer des gar mächtigen Dschinns Bartimäus. Die Bände 1-3 erzählen abgeschlossene Geschichten, die aber aufeinander aufbauen, Band 4 ist eine Reise in Bartimäus' Vergangenheit.

1: Das Amulett von Samarkand
2: Das Auge des Golem
3: Die Pforte des Magiers
4: Der Ring des Salomo

Ich freue mich immer über Fragen und Kommentare! (Spoiler bitte kennzeichnen)

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