Frostfeuer von Kai Meyer

Verlag: 
Loewe
Erscheinungsjahr: 
2005
ISBN: 
978-3785554418
Seiten: 
304

In “Frostfeuer” entführt Kai Meyer seine Leser ins russische Zarenreich. Die Schneekönigin ist auf der Suche nach ihrem gestohlenen Herzen und droht ewigen Winter über die Welt zu bringen. Wie es scheint ist eine kleines, unscheinbares Mädchen namens "Maus" die Einzige, die sie aufhalten kann.

Schon seit ihrer Geburt lebt  Maus im Hotel Aurora. Die Arbeit dort ist hart und die Hänseleien, die Maus als einziges Mädchen unter den jungen Angestellten ertragen muss, machen ihr das Leben zusätzlich schwer. Dann bringt ein sonderbarer Gast plötzlich  Aufregung in den tristen Hotel-Alltag. Die wunderschöne, aber eiskalte Lady ist Maus von Anfang an nicht geheuer. Von einer nicht weniger mysteriösen, aber viel freundlicheren und farbenfroheren Frau namens Tamsin Spellwell erfährt Maus, dass der neue Gast die Schneekönigin ist und dass nicht nur Russland, sondern die ganze Welt in Gefahr ist, wenn Maus nicht hilft, die Königin aufzuhalten.

Mit dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen hat Meyers Fantasyroman wenig gemeinsam. Es finden sich jedoch immer wieder Anspielungen auf die ursprüngliche Geschichte. Meyer versetzt die Figur der Schneekönigin in ein alternatives russisches Reich und stellt ihr einige andere Fabelfiguren, wie z.B. Väterchen Frost zur Seite. Dabei vermischt er gekonnt Märchen und Sage mit historischen Ereignissen und kombiniert Zauberei und Revolution ohne dabei unglaubwürdig zu werden.

Das Setting des Romans ist sehr gelungen. Sowohl die etwas verstaubte, leicht beklemmende Atmosphäre des großen, alten Hotels als auch die frostige Kälte des russischen Winters (und der Schneekönigin) sind für den Leser mit allen Sinnen erfahrbar. Obwohl das Buch an junge Leser gerichtet ist, kommt die Geschichte recht düster daher. Maus und Leser müssen erkennen, dass Gut und Böse nicht immer so einfach zu trennen sind und fragen sich, ob man Böses tun darf, um Gutes zu erreichen. Selbst die Schneekönigin ist eigentlich gar nicht wirklich böse, nur gefühllos – was in letzter Konsequenz vielleicht noch schlimmer ist...

“Frostfeuer” ist ein winterlicher Fantasyroman mit sehr dichter, düsterer Atmosphäre. Die gut erzählte Geschichte ist mehr interessant als spannend und regt zum Nachdenken an.

Mein Fazit:

Für alle,die lieber Bilder als Text mögen ist "Frostfeuer" dieses Jahr auch als Comic bzw. "Graphic Novel" erschienen. Die Bilder sehen sehr vielversprechend aus.

Ich freue mich immer über Fragen und Kommentare! (Spoiler bitte kennzeichnen)

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