Remus und Romulus
...von der sagenhaften Gründung Roms...
Vor langer, langer Zeit herrschte König Numitor in Alba Longa. Er hatte keine männlichen Nachkommen, sondern nur eine Tochter: Rhea Silvia. Sein Bruder Amulius aber vertrieb Numitor vom Thron, um selbst in Alba Longa zu regieren. Rhea Silvia zwang er eine vestalische Jungfrau zu werden, damit sie keine Kinder gebar, die seine Herrschaft bedrohen könnten.
Doch Mars, der mächtige Kriegsgott persönlich, besuchte Rhea Silvia im heiligen Hain und sie wurde Mutter seiner Zwillingsöhne Romulus und Remus.
Als Amulius dies erfuhr, ließ er die beiden Kinder in den Tiber werfen. Glücklicherweise ertranken sie jedoch nicht, sondern wurden von einer Wölfin gerettet, die sie auch säugte. Später fand der Hirte Faustulus die Beiden und zog sie auf.
Als Romulus und Remus erwachsen geworden waren, kehrten sie zurück nach Alba Longa, töteten ihren Großonkel Amulius und verhalfen Numitor wieder zur Herrschaft.
Die Zwillinge aber beschlossen selber eine Stadt zu gründen, und zwar genau an der Stelle, an der sie damals errettet worden waren. Sie beschlossen nach einigem Gezank die Stadt nach Romulus "Rom" zu nennen. Romulus zog mit dem Spaten eine Linie in die Erde, die die Stadtgrenze darstellen sollte. "Wer diese Grenze übertritt", sagte er, "wird von mir erschlagen!"
Remus, der noch etwas wütend war, weil die Stadt nicht nach ihm benannt worden war, sprang über die Linie und verspottete seinen Bruder, der ihn daraufhin prompt mit dem Spaten erschlug...
Romulus, der nun alleiniger Herrscher in Rom war, lud die Bevölkerung der Nachbarstädte zu einem großen Fest ein, um neue Bürger für seine Stadt zu gewinnen. Bei diesem Fest ließ er auch zahlreiche Frauen der Sabiner rauben, um den Frauenmangel zu beheben. Später stieg Romulus sogar zum Gott auf und wurde als "Quirinus" verehrt.